Mittwoch, 23. Juni 2010

Szenen einer Ehe. Teil 1:

Kunigunde

Ich sah die Kunigunde,
die schief stand und nicht grad
und die aus diesem Grunde
gar scheußlich aussehn tat.

Sie hatt’ sich mir versprochen
mit einem Ring dazu.
Was hab ich bloß verbrochen,
daß sie mir läßt kein Ruh?

Nun sind wir Getraute
seit über einem Jahr.
Und wie ‘s mir damals graute,
so blieb es immerdar.

Und nachts auf unserm Zimmer
sie schnarcht bei Mondenschein,
und ich denk still mir immer:
,Wie gern wär ich allein!‘

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