Mittwoch, 2. Juni 2010

Den Wind zum Feinde

Ich blickte durchs Glas der Ferne,
wobei am Fenster ich stand,
betrachtend den Mond und die Sterne
und hell erleuchtetes Land.
Die Winde mein Tun bald entdeckten,
sie trieben mir Wolken hierher,
bis ganz sie den Himmel bedeckten,
auf daß ich hier sähe nichts mehr.

Die Freundin und ich, wir gingen
spazieren, doch nicht allzu lang:
Gar düstere Wolken verfingen
sich oben, voll nässendem Drang.
Eröffnet die himmlischen Schleusen,
vergessen zu Hause der Schirm,
endete hier unser Reisen,
um nicht noch im Dunklen zu irrn.

Ich malte gerade an Bildern,
wie stets, so auch diesmal im Frein;
da fiel etwas, flüssig und silbern –
und auf meine Kunstwerke drein!
Ich spürte mich unwillens lauschen
nach dem, der den Scherz mir gemacht.
Ich hörte es fast aus dem Rauschen:
Der Wind, wie er über mich lacht!

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