„Gebraucht sind die Gedankensachen schon alle, seit die Welt besteht“ wußte der von Vielen fälschlicherweise lediglich als Karikaturist und Humorist bezeichnete Wilhelm Busch zu formulieren. So finde ich einen Ideenklau im Zitatebande des Duden dokumentiert. So finde ich unter dem Stichworte „Wunsch“ einen Ausspruch George Bernard Shaws (das war der, der die Schreibung „ghoti“ für „fish“ ersann, um die skandalöse englische Rechtschreibung anzuprangern) und einen aus der Feder Oscar Wildes (der das englische Original des bei mir im Bücherregal vor sich hin staubenden Romanes „Le portrait de Dorian Gray“ verfaßte), die beide mit kleinen Formulierungsunterschieden verlauten ließen, daß es nur zwei Tragödien gäbe: Nicht zu bekommen, was man möchte und ebendies doch zu bekommen. Da beide etwa zur gleichen Zeit lebten (zumindest bis 1900, da starb Wilde), ist natürlich fraglich, wer bei wem abkupferte; Shaw zumindest hatte mehr Zeit dazu gehabt. Ich fand in demselben Bande übrigens unter dem Stichworte „Tod“ und „Todesstrafe“ eine zusammengepreßte, tote Essigfliege zwischen den Seiten eingequetscht, die mit ihrem Hautgout ihr Teil zum Thema beitrug.
1 Kommentar:
Sind Essigfliegen Eintagsfliegen?
Ja?
Dann hat dieses Insekt womöglich mehr Lebenszeit mit dem Lesen als mit dem Ausscheiden von Exkrementen verbracht...
Wer kann das schon von sich behaupten? Wohl ein Grund mehr, weiterhin die Tageszeitung morgens auf dem Kloo zu lesen.
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