In Zeiten, da die Misere nichtarbeitender Bevölkerungsschichten aus Gründen politischer Korrektheit nicht mehr ihrer Asozialität und Faulheit bei gleichzeitigem übermäßigen Anspruchsdenken zurückgeführt werden darf, sondern dem Wirken irgendwelcher Kleinstparteien angelastet wird, darf natürlich auch das dazu passende pädagogisch wertlose Hörspiel nicht fehlen. Und wo wären Gutmenschentum bei gleichzeitiger Verachtung gesellschaftlicher Randgruppen besser aufgehoben als beim Kinderklassiker TKKG? Die lustige kommunistische Viererbande namens советская группа ТККГ (sovjetskaja gruppa TKKG), bestehend aus Karl eins, Karl zwei, Fritz und Rosi, die sich aber Tod den Kapitalisten, Kapitalistentod, Kommunismuserfinder und Gutmenschin nennen, lebt in einem unbestimmten Zeitraum zwischen Märzrevolution und Weimarer Republik und erlebt allerhand Abenteuer zwischen Fabrikschornsteinen, Adelsempfängen und Exil. Ob es nun darum geht, die Freiheit schlechtzureden, Religionen mieszumachen oder einfach nur Umerziehungslager gutzuheißen – TKKG sind immer tatkräftig dabei und haben stets einen kessen Spruch aus dem „Kapital“ auf den Lippen, das sich auch wegen seiner Ausmaße hervorragend als Totschlagargument im Wortsinne eignet, wenn der Gegner sich einmal wieder nicht durch Reden überzeugen läßt. Folgende Titel sollen bereits vorbereitet worden sein:
- Es geschah in einer Januarnacht
- Klassenkampf auf der Hexenburg
- Wer stoppt den Weihnachtsglauben?
- Kapitalist mit der „Goldenen Hand“
- Gefangen im Proletariat
- Fabrikhalle ohne Hintertür
- Freiheit für gequälte Arbeiter
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