Überdrüssig des Lebens, der tödlichen Sehnsucht verfallen,
dachte er angestrengt nach, wie er bereitet den Tod:
„So soll es sein: Ästhetisch in Würde und ohne Entstellung
soll im Bade es sein.“ Erst aber sorgt’ er dafür
(unsittlich sein wollt’ er nicht), daß bestens er ausstaffiert heimging:
Maßanzug, seidenes Hemd und die Krawatt’ aus Paris.
Doch beim Erblicken der randvollen Wanne kamen Bedenken:
„Sinke ich langsam bloß, wird es ein Ende mit Qual!“
Strom sollte hier nun Erleichterung schaffen: „Ein Fön unter Wasser
brachte schon manchen zu Fall!“ Zweifel aufs neu kamen bald:
„Isolationen, die Strom daran hindern, mich zu befördern
jenseits von hier – was hilft’s? Dieses muß erstmal erprobt
– Vorsicht ist besser als Nachsicht! – an meinen Haustieren werden!“
So war bald gefüllt reichlich mit Katzen und Hund
jegliche Stelle im Starkstromgewässer. Nun aber sah er:
„Kein einz’ger Platz ist mehr frei: Domestiziertes Getier
sperrt mir den Weg zur Erlösung. Bleibt noch als einziger Ausweg
schießendes Eisen allein!“ Doch der Revolver war leer...
Tobend, so fand ihn ein Einbrecher dann: „Dein Geld will ich haben...“
„Inständig bitt’ ich dich: Nimm auch mein Leben mir fort!“
Aber der Räuber war wenig erfreut: „Wie soll ich dir helfen?
Du hast die Ruhe – und ich? Ich werd’ des Mordes verklagt!“
Sprach es und ließ dann zurück den Möchtegerntoten im Zorne:
„Niemals werd’ geben ich auf! Eile herbei, süßer Tod!“
Während er’s ruft, verspürt er im Leibe stechende Schmerzen.
Freudig bemerkt er die Pein: „Ist nicht hier dies ein Infarkt?“
Lächelnd, so stürzt er, das Ziel ist erreicht nach langwier’gen Mühen.
Hoffen wir, daß er im Tod glücklicher wird, als er’s hier!
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