Sonntag, 26. Dezember 2010

Eine Winterballade

Die Wolke schob sich dermaleinst
gar mitten vor die Sonnen
und schickte drauf hinab zur Erd
den Schnee – und das in Tonnen.

Doch ach, war das Gejammer groß,
der Mensch wollt gar nichts Weißes:
„O liebes Wetter“, hub er an,
„ich hätt doch gern was Heißes!“

Die Wolke zog beleidigt fort
und ließ die Sonne scheinen.
Doch fing darauf der Schnee gleich an
zu schimpfen und zu greinen:

„So brenne mir nicht auf den Pelz“,
sprach er im Ton, im barschen,
„ich schmilze doch schon obenrum –
du willst mich wohl verharschen?“

Die Sonne zog beleidigt fort
und wollte nicht mehr wärmen,
die Wolke kehrte drauf zurück
und schickte Schnee in Schwärmen.

Was fingen nun die Menschen an
die Massen Schnees zu räumen,
und konnten doch in Eiseskält
von Sonnenwärm nur träumen.

Ach, wollte nur der dumme Schnee
die Sonne nie empören!
Nun ist sie fort, und unsre Klag
wird sie nun nimmer hören!

1 Kommentar:

Sixtus hat gesagt…

Aus Dir spricht purer Frust!
Liebe Grüße aus der grünen Südsteiermark!