Freitag, 9. Juli 2010

Über die Dummheit der Spinnen

In den Winkeln, in den Ecken,
wo sie sich so gern verstecken,
wo sie still ihr Dasein fristen
wo sie, wenn sie’s besser wüßten,
statt zu spinnen, statt zu weben
sinnvoll geudeten ihr Leben.
Doch weil sie stupide sind,
wie ein unverständig Kind,
spinnen sie, wo sie grad wohnen,
Fäden dünn aus dem Abdomen,
bis im fert’gen Netz sie hingen,
daß Beutetiere sich verfingen.
Aber ach! in jenen Ecken
will niemand je das Netz entdecken,
will kein Kerbtier sich verfangen
und zum Sterben darin hangen.
So müssen sie mit leerem Magen
einen neuen Anfang wagen.
Doch wird man sonst durch Schaden klug:
Den Spinnen ist’s noch nicht genug.
Sie ziehen weiter, ziehen fort
zum nächsten wohlverborgnen Ort
und harren weiter ohne Zagen –
erfolglos und mit leerem Magen.
Und eine Frage streift die Sinne:
Wovon lebt denn nun die Spinne?

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